Heute von EUROSOLAR-Kurator Claus P. Baumeister.
Die neue Ampel-Regierung hat sich äußerst positiv als Innovatoren und Klimaschützer dargestellt (wie die drei Musketiere), droht aber an der Umsetzung ihrer vollmundigen Ankündigungen zu scheitern. Mich interessiert mehr die Substanz!
Zum Beispiel: die beiden Themen Verkehr und Bauen warnen schon jetzt über das Scheitern der koalierten Troika. Geschwindigkeitsbegrenzung wie in allen anderen zivilisierten Staaten? Fehlanzeige. Einstellung der klimaschädlichen Subventionen für Hybride, Diesel und Dienstwagen? Fehlanzeige.
Klimafreundliches Bauen? Auch Fehlanzeige. Da werden jetzt Subventionen gestrichen, weil der Fördertopf leer ist und angeblich sowieso nach KfW55 gebaut wird. Vollversagen! Immer noch keine PV-Standard Pflicht, EnEV-Schönrechnungen u.a. mit Solaranlagen bei bescheidenem Dämmstandard, keinerlei Überprüfung der Planberechnungen. Nach meiner Erfahrung mit Neubauten in meiner Umgebung, verfehlen diese in realitas zu über 90% die ohnehin schon zu geringen energetischen Anforderungen.
Außerdem: Die Baupreise steigen in schwindelerregende Höhen. Bei fast Null Zinsen ist das doch so gut wie egal – oder? Soll der Staat schlechte Baustandards teuer subventionieren, damit sich wenige Profiteure die Taschen damit vollstecken können?
Digitalisierung – für das Kuratorium ein wichtiges Thema – aber leider für viele auch in unserer Branche nur ein Grund zum Nachbeten angeblicher Wahrheiten. Es scheint überhaupt keine Notiz genommen zu werden von der grundsätzlichen Fehlentwicklung der Netze nach dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende von 2016. Da wird es in einigen Jahren ein böses Erwachen geben.
Das regulatorische Entfesseln der EE? Ist auch kein Themenschwerpunkt.Außer Floskeln und diplomatischer Intervention von Minister Habeck bei Bayrischer Durchlaucht Söder, kommt nichts, aber auch gar nichts, um den EE-Zubau wirklich zu entfesseln. Private PV muss von allem unnötigen Ballast befreit werden, das hausinterne Netz und die DC-Seite der PV geht niemanden etwas an, weder den Staat noch Netzbetreiber), auch nicht, wer den hausinternen Strom verbraucht: Eigentümer oder Mieter ist völlig egal.
Bei der Windkraft muss jegliche starre Abstandsregel fallen- nicht nur die völlig abstruse bayrische 10H-Regel – und durch relevante physikalische Parameter (dbA-Werte und Schlagschatten an nahen Wohnquartieren etc.) ersetzt sowie Repowering erleichtert werden. Ebenso sind die Umweltauflagen, die zur Zeit von den ewigen Neinsagern mehr gegen die Umwelt instrumentalisiert werden, komplett zu überarbeiten und teilweise Beweisumkehr einzuführen. Kläger müssen die Schädlichkeit nachweisen, nicht Anlagenerrichter durch gefühlt 100 Gutachten die Unschädlichkeit. Nur so lassen sich angemessene Planungszeiten unter 1-2 Jahren realisieren!
Soweit für heute aus EUROSOLARs Kuratorium. Das Kuratorium kuriert!